HPV-Infektion

Infektionen mit dem Humanen Papillom Virus, kurz HPV, gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen.

80-90 % der Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Die Ansteckung erfolgt über direkten Haut- und Schleimhautkontakt mit infizierten Bereichen. Die meisten Infektionen bleiben unbemerkt und heilen ohne gesundheitliche Probleme innerhalb eines Jahres wieder ab.

Bei anhaltenden Infektionen können sich jedoch Zellveränderungen an den Schleimhäuten und der Haut entwickeln.

Erkrankungen wie Feigwarzen (Condylome), Krebsvorstufen (VIN, CIN, AIN) oder sogar Gebärmutterhals-, Scheiden- oder Analkrebs können die Folge sein.

Die wichtigste Vorsorgemaßnahme ist eine frühzeitige HPV-Impfung vor der Geschlechtsreife. Die Impfungen werden für Mädchen und Jungen bis spätestens zum 17. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen.

Menschen die nicht geimpft wurden oder Impfversager sind können die o.g. Erkrankungen dennoch bekommen.

Patienten mit erhöhtem Risiko für AIN-Veränderungen, d.h. Vorstufen von Analkrebs, sind nach aktuellem Stand der Wissenschaft:

  • Frauen und Männer mit high risk HPV-Infektion
  • Frauen mit Operation von VIN / CIN (gynäkologisch)
  • HIV-positive Menschen, auch unter Therapie
  • Patienten mit Immunsuppression aus anderen Gründen
  • Menschen mit rezeptivem Analverkehr
  • Menschen mit starkem Nikotinkonsum

Die möglichen Haut- und Schleimhautveränderungen im Genitalbereich werden von den Kollegen der Gynäkologie und Urologie untersucht und behandelt (Dysplasie-Sprechstunden). Dort wird aber der Analkanal NICHT beurteilt. Zum besseren Screening der Risikogruppen bieten wir daher die HRA – high resolution anoscopy an, dies ist eine besondere Proktoskopie in hochauflösender, digitaler Technik mit vielfacher Vergrößerung. Mit dieser Technik lassen sich die verdächtigen Bezirke dann auffinden und gezielt biopsieren.

Bei Nachweis von sog. AIN-Veränderungen schließt sich eine operative Maßnahme zur Verschorfung oder Abtragung der Herde an, um das Entstehen von ANALKREBS frühstmöglich zu verhindern. Äußerlich um den After herum entstandene Hautveränderungen können in der Regel in der gleichen Sitzung mitbehandelt werden.

Wenn Sie zu einer der o.g. Risikogruppen gehören oder einfach eine noch bessere Vorsorge-Untersuchung erhalten wollen, machen Sie gerne einen Termin zum Vorgespräch aus. Hierbei erklären wir den genauen Ablauf der Untersuchung und klären inwieweit die Kosten durch Ihre Krankenkasse übernommen werden können.